Wenn auf der Festwiese an der Severinusstraße früh morgens die großen Lkw anrollen und es laut wird, steigt bei so manchem Anwohner der Puls…denn dann dauert es nicht mehr lange und die Festwiese verwandelt sich für vier Tage zum Partyzentrum der Wehrer Schützen und Spielleute. Bei den meisten Wehrern basiert der erhöhte Pulsschlag auf der Vorfreude über das anstehende Wochenende des Jahres. Nach einer langen und zähen Coronapause und einer abgespeckten Kirmes im Vorjahr wurde endlich wieder ein Festzelt bestellt…dieser Anblick, dieser Geruch, ein solches Zelt gehört einfach zur Kirmes dazu, auch wenn es immer schwieriger wird, sich diese Location zu leisten.
Mit dem anstehenden Kaiserfest galt es aber ein großes Fest der Bruderschaft zu feiern und so scheute der junge Schützenvorstand weder Kosten noch Mühen, um für das Kaiserpaar Marc Schürmann und Bonnie Huken die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Nach Tagen des Aufbauens und Vorbereitens startete die Kirmes am Freitagabend mit der 80 Cent – Party ins Wochenende. Hunderte Besucher lockte das DJ Team um DJ Raja wieder nach Wehr und so wurde bei ausgelassener Stimmung bis in die frühen Morgenstunden abgerockt und gefeiert. Es war eine tolle Partynacht, die Lust auf mehr machte.
Am Samstag wurde erstmal das Zelt geschrubbt und gesäubert, ehe für den anstehenden Kaiserball alles vorbereitet wurde. Am frühen Abend traten Schützen und Spielmannszug schließlich an, um das Kaiserpaar zur heiligen Messe abzuholen, in der Marc Schürmann endlich die Kaiserwürde verliehen wurde. Nach dem Kirchgang zog der Schützenzug zum Dorfzentrum, wo die Ehrengäste abgeholt und schließlich zum Zelt geleitet wurden. Mit einem Mal war die Hütte voll und begleitet von den Klängen der Live-Band „Alive“ sangen und tanzten sich die Wehrer langsam warm. Bevor die Party aber so richtig losging, übernahm der 2. Präsident der Schützenbruderschaft, Markus Mainz, noch das Mikro. Schließlich galt es wie jedes Jahr ein paar Ehrungen vorzunehmen. Mit Josef Jütten wurde ein langjähriger und verdienter Schützenbruder hervorgehoben und geehrt. Zudem wurde das bisherige Kaiserpaar Jos und Ellen Stelten gebührend verabschiedet. Den Schlusspunkt setzten dann im Schein der Wunderkerzen Marc und Bonnie mit ihrem Kaiserwalzer. Anschließend war die Bühne frei für einen Tanzabend, an dem die bestens aufgelegten Musiker von „Alive“ mit einer bunten Mischung von modernen Hits und Evergreens für eine ausgelassene und super Stimmung sorgten.
Mensch, was haben wir abgerockt!!! Ein besonderer Dank gilt unseren Musikfreunden vom TPK Hastenrath, die uns tatkräftig und mit bester Stimmung hinter der Theke unterstützt haben.
Wurde schon erwähnt, dass wir schönes Wetter hatten?! Am Sonntag gab es sogar Kaiserwetter! Für das bevorstehende Kaiserfest mit großem Festzug durch Wehr und anschließendem Tanz der Königs- und Kaiserpaare auf dem Festzelt gab es Sonne pur.
Am frühen Nachmittag trafen die befreundeten Schützenbruderschaften aus dem Selfkant nebst musizierenden Vereinen der Reihe nach auf dem Festzelt ein, um ihre Teilnahme am Kaiserfest zu melden. Und so gab es einen bunten Umzug durch den festlich geschmückten Ort, dessen Schlusspunkt die tolle Parade auf der Severinusstraße setzte.
Auf dem Zelt drehten schließlich die Majestäten ihre königlichen und kaiserlichen Runden, ehe ein geselliger Dämmerschoppen den Abend einläutete.
Die Abendstunden sind in Wehr ja legendär, wenn die Partygemeinde etwas überschaubarer wird, man unter sich ist…und so wurde auch dieses Jahr wieder zu Klängen von DJ P. abgetanzt. Zu später Stunde brachten dann die noch verbliebenen Schützen und Spielleute das Kaiserpaar nach Hause, dieses Jahr sogar mit musikalischer Unterstützung aus Süsterseel und Tüddern.
Der Montag startete dann mit einem gemeinsamen Kirchgang, ehe auf dem Festzelt ein umfangreiches Frühstück für jedermann aufgetischt wurde. Ein großes Dankeschön geht dabei wie schon in den letzten Jahren an Män Backhaus und Familie, die erneut ein super Frühstücksbuffet gezaubert haben.
Aus dem Frühstück wurde ein kleiner Frühschoppen und nach dem Frühschoppen wurden die Klompen angezogen. Auch wenn wir nicht mit Klumpania Isenbruch konkurrieren können, so war es doch ein ansehnlicher Klompenaufzug, der zunächst die Kindergartenkinder abholte und anschließend zum Kaiserpaar weiterzog.
Nach kurzem Umtrunk ging es dann direkt wieder aufs Zelt, in dem ein geselliger Klompenball den Abschluss einer wieder einmal sehr schönen Kirmes darstellte.
Ach, was war das wieder schön…kein Wunder, dass einem an den Tagen nach Kirmes ein permanentes Aschermittwoch-Feeling überkommt. Rückblickend können wir Wehrer schon ein bisschen stolz drauf sein, so eine Sause auf die Beine zu stellen mit solch einer Stimmung und Kameradschaft. Nun heißt es wieder warten bis September 2023. Dann steht mit dem 100jährigen Jubiläum des Spielmannszuges und der Ausspielung der Selfkantplakette in Wehr das nächste kleine größere Fest an. Wat eh Wehr!
Ein großes Dankeschön an Anna und Män Backhaus, die uns mit ihrer Firma MS Medienwelt seit Jahren bei der Verpflichtung von Nachwuchsmusikern unterstützen. Auch in diesem Jahr gelang es, wieder neue Mitglieder zu verpflichten und unseren Verein für die Zukunft gut aufzustellen. So kann es gerne weitergehen. Kinder sind doch das Schönste und Beste auf der Welt ;-)
Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss:
Als hätte es so sein sollen, erblickte am Kirmesmontag um 1.23 Uhr der kleine Pepe das Licht der Welt. Wir wünschen den stolzen Eltern Jörg und Shirley alles Gute und viel Spaß beim Kennenlernen.